Wärmepumpen - Heizen mit Energie aus der Umwelt
Von GEG über Heizungstausch und Förderung bis hin zu Photovoltaik-Nachfrage und Gaspreis - wir blicken zurück auf das Sanierungsjahr 2025 © Pixabay
Von GEG über Heizungstausch und Förderung bis hin zu Photovoltaik-Nachfrage und Gaspreis - wir blicken zurück auf das Sanierungsjahr 2025 © PixabayDas war 2025 - Rückblick auf das Sanierungsjahr
GEG / EU-Gebäuderichtlinie - vom Top-Thema zur lästigen Streitfrage
Die GEG-Novelle war eines der Themen mit hoher Priorität für die neue Bundesregierung. Doch einig geworden sind sich die zuständigen Ministerinnen Reiche und Hubertz bis Jahresende nicht. Statt der erwarteten Inhalte präsentierte der Bundeskanzler nach dem Koalitionsausschuss im Dezember einen neuen Namen - Gebäudemodernisierungsgesetz soll das Gesetz künftig heißen. Erste inhaltliche Eckpunkte für die Novelle sollen jetzt erst Ende Januar 2026 vorliegen.
Eng mit der GEG-Novelle verbunden ist die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie. Bis Ende Mai 2026 müssen die Mitgliedsstaaten die neuen Regelungen in nationales Recht überführen, das würde sich im Rahmen der Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes anbieten. Doch auch dazu gibt es keine Einigkeit: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer würden die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie gern verschieben, während die Energieminister der Bundesländer eine konsequente Fortsetzung der Wärmewende fordern (mit Ausnahme von Bayern und Thüringen).
Wie es also weitergeht? Unsicher! Der Schlingerkurs der Bundesregierung verunsichert Eigentümer:innen und stellt die Arbeit von Energieberater:innen und Handwerksbetrieben auf ein unsicheres Fundament.
Heizungstausch 2025
Im Schatten der GEG-Diskussionen zeigt der deutsche Wärmepumpenmarkt eine stabile und positive Dynamik: Der Bundesverband Wärmepumpe rechnet für das Jahr 2025 mit etwa 300.000 verkauften Wärmepumpen. Seit März bewegen sich die monatlichen Verkaufszahlen konstant um 25.000 Geräte; im September und Oktober wurden sogar mehr als 30.000 Wärmepumpen abgesetzt – sicher auch eine Folge der Diskussionen um eine Kürzung der Heizungsförderung. Insgesamt lag der Absatz bis Oktober bereits bei rund 255.000 Geräten – ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
--> Fazit der Branche: Die Wärmepumpe hat das Rennen gemacht und wird ihren Status als die neue Standardheizung in Deutschland verteidigen.
Förderung 2025
Das Jahr startete zwar mit einem vorläufigen Haushalt, doch alle Förderprogramme standen 2025 stabil zur Verfügung. Unter die Räder gekommen ist 2025 nur der KfW-Zuschuss für Barrierefreiheit, hier gibt es allerdings Hoffnung für 2026! Eine Neuorganisation der Förderung in nur noch zwei Programme, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, wird es wohl erst 2027 geben.
Zum Jahresende hat die Zahl der gestellten Anträge in der KfW-Heizungsförderung noch einmal deutlich zugelegt. Viele Eigentümer:innen haben offenbar zugehört, als Bundeswirtschaftsministerin Reiche die Höhe der Heizungsförderung kritisiert und Kürzungen angekündigt hat. Wer den Zuschuss jetzt beantragt, hat drei Jahre Zeit, den Heizungstausch umzusetzen.
Seit Anfang November 2025 ist das Wärmeerzeuger-Portal (WEP) des BAFA für die Heizungsförderung online. Darin sind die förderfähigen Wärmeerzeuger für die "Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM)" gelistet. In der neuen Ansicht stehen für die förderfähigen Heizungen/Anlagen mehr technische Daten zur Verfügung, die durch verschiedene Filtermöglichkeiten übersichtlich dargestellt werden. Auch der Vergleich unterschiedlicher Anlagen ist jetzt einfach möglich.
Statt größerer Vereinfachungen bei den Förderprogrammen gab es im Jahresverlauf viele kleinteilige Anpassungen und Änderungen, die es für Antragsteller fast unmöglich machen, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und Energieberatern viel Arbeit bescheren. Statt Transparenz und Entbürokratisierung gibt es einen Wust an Merkblättern, FAQ und Richtlinien, durch den sich alle kämpfen müssen. Unser Förderüberblick erleichtert die Arbeit da erheblich - die hilfreiche Übersicht zu allen Förderprogrammen zeigt immer die aktuellen Förderbedingungen und gültigen Dokumente.
Mit KI einfach zum Förderantrag? Künstliche Intelligenz (KI) war in diesem Jahr in aller Munde, auch bei der Suche im Internet wird Usern inzwischen oft eine automatisch generierte Zusammenfassung der Inhalte angeboten. Doch wer sich in Sachen Förderung aktuell auf künstliche Intelligenz verlässt, wird leider leer ausgehen. Denn oft greifen Chat-GPT und Co. auf alte Richtlinien, Merkblätter und unsichere Quellen zu, so dass die vermeintliche Abkürzung zur Sackgasse wird. Wir empfehlen da lieber den Austausch mit einem real existierenden Energieberater oder Heizungs-Fachbetrieb und einen Blick in unseren Förderüberblick ;-).
Sage und Schreibe 25 KfW-Zinsänderungen hat es in den Programmen der Wohnwirtschaft in diesem Jahr gegeben! Die klassischen Effizienzhauskredite im Programm 261 sind zum Jahresende fast einen Prozentpunkt teurer als zu Jahresbeginn, auch der Ergänzungskredit sowie Förderkredite im Programm Altersgerecht Umbauen sind teurer geworden. Deutlich günstiger als zu Jahresbeginn sind dagegen die Konditionen im noch recht neuen Programm "Jung kauft Alt". Hier sollen seit Herbst 2025 verbesserte Förderbedingungen und günstigere Konditionen die Nachfrage ankurbeln. Allerdings folgten auf einen Zinsrutsch im Oktober erst einmal mehrere Zinserhöhungen. Erst zum Jahresende wurden die Zinsen wieder günstiger. Außerdem sind seit dem 10. Dezember 2025 die 20-jährigen Zinsbindungen nicht mehr verfügbar. Familien können sich die günstigen Zinsen jetzt also nur noch maximal 10 Jahre sichern.
Nachfrage bei Photovoltaik rückläufig / Eigenverbrauch von Solarstrom steigt in Deutschland stark an
2025 wurden bisher rund 28 Prozent weniger Solarstromanlagen im Eigenheimsegment errichtet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Immer mehr zum Standard wird dabei das Dream-Team aus Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe und E-Auto. Aktuell werden 8 von 10 der neu installierten Photovoltaik-Dachanlagen im Heimsegment in Kombination mit einem Batteriespeicher installiert. Bei 4 von 10 Installationen wird die Photovoltaik-Anlage mit einer Wärmepumpe oder einem Elektrofahrzeug kombiniert.
Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist in den vergangenen Jahren in Deutschland stark angestiegen. Expert:innen des Solarforschungsinstituts Fraunhofer ISE erwarten, dass das auch künftig aufgrund hoher Strompreise und des Erfolgs von Batteriespeichern weiter der Fall sein wird: Es lohnt sich für Haushalte, insbesondere wenn sie mit dem Strom auch eine Wärmepumpe betreiben oder ihr E-Auto laden, ist aber auch für die Stabilität des Stromnetzes von Vorteil. Der Strom wird dann direkt dort produziert, wo er verbraucht wird, ohne je im Stromnetz gewesen zu sein.
Anschluss von Balkonkraftwerken - Schuko-Stecker sind solar-sicher: Die weltweit erste Norm für Steckersolargeräte (Balkonkraftwerke) wurde im Dezember veröffentlicht. Die neue Produktnorm DIN VDE V 0126-95 definiert, was ein Steckersolargerät ist und welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit Solarmodule per Schuko-Stecker ans Hausnetz angeschlossen werden dürfen. Die rechtlichen Vereinfachungen gelten für Balkonkraftwerke aus typischerweise ein bis zwei Standardsolarmodulen (je rund 400 Watt) mit insgesamt bis zu 960 Watt Modulleistung und einem Wechselrichter mit maximal 800 Watt Anschlussleistung.
Heizkosten 2025: Kalter November lässt Heizkosten steigen
Der Start in die Heizsaison 2025 brachte für Haushalte höhere Kosten mit sich. Zwar fielen die Brennstoffpreise, doch der gestiegene Heizbedarf sorgte dafür, dass Gaskunden rund 3 Prozent mehr zahlen mussten als im Vorjahr. Für Ölkunden stiegen die Kosten um knapp 5 Prozent. Für Haushalte mit Gasheizung ist der Ausblick in die kommenden Jahre nicht besonders rosig, eine Studie warnt vor explodierenden Gasnetzkosten.
Strompreis 2025
Strompreissenkung – war da was? Nach der vollmundigen Ankündigung im Wahlkampf, den Strompreis für alle Haushalte zu senken, kam die Vollbremsung. Auch hier konnte die neue Bundesregierung ihr Versprechen nicht einlösen, den Strompreis um mindestens fünf Cent pro kWh zu senken. Die 6,5 Milliarden Euro Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten führen durchschnittlich zu einer Senkung um 1,52 Cent/kWh. Da die Entlastung regional sehr unterschiedlich ausfällt, werden viele Haushalte die Senkung gar nicht spüren.
Mit freundlicher Genehmigung von Energie-Fachberater.de
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